Was würde Aristoteles sagen?
Aristoteles (384-322 v.Chr.) gehört zu den bedeutendsten Philosophen der griechischen Antike. In seiner Nikomachischen Ethik und der Eudemischen Ethik beschäftigt er sich mit den Faktoren, die zum Glück des Menschen beitragen können. Glück liegt für ihn nicht im Besitz oder Vermögen, auch gutes Essen und Trinken, angenehme Vergnügungen bringen nur kurzfristiges Glück. Das eigentliche Ziel des Lebens besteht für ihn vielmehr in der schöpferischen Auseinandersetzung mit dem Leben, im Ausschöpfen der eigenen Fähigkeiten, in der Übernahme von Verantwortung. Glück verlangt ein nachhaltiges, sinnvolles und konstruktives Handeln. Gutes zu tun ist dabei fundamental, ebenso der Einsatz für die Gemeinschaft. Nur so ist ein dauerhafter Zustand der Zufriedenheit zu erreichen, wobei er auch auf das Elend unmoralischer Menschen verweist. All das legt die britische Autorin, die Professorin für Altertumswissenschaften ist, gut lesbar in 10 Kapiteln dar und zeigt damit auch, dass die Grundgesetze der Ethik überzeitliche Gültigkeit besitzen. Eine anregende Lektüre für alle, die nach Selbstverwirklichung streben.
Michael Mücke
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Was würde Aristoteles sagen?
Edith Hall ; aus dem Englischen von Andreas Thomsen
Siedler (2021)
336 Seiten
fest geb.