Landschaften einer fernen Mutter
Der iranische Ich-Erzähler hält in einem fast zweistündigen Monolog Rückschau auf sein Leben, von dem er 35 Jahre im Exil in Deutschland verbracht hat. Durch die Suche nach seinen Wurzeln, seinem Land und seiner Familie erhält der Hörer vielfältige
Eindrücke vom Leben im Iran in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, aber auch vom Leben im Exil in der westlichen Welt. Die erzählte Zeit umfasst fast 60 Jahre, die Erzählzeit liegt zwischen 1980 und 2000. Daraus entsteht ein komplizierter Aufbau von Momentaufnahmen, der gelegentlich nur durch wiederholtes Hören bewältigt werden kann. Dabei erweist es sich als Nachteil, dass die Einteilung in je 7 Tracks nicht nach inhaltlichen Gesichtspunkten, sondern ziemlich willkürlich getroffen wurde. Der Sprecher (Ilja Richter) trägt mit seiner ansprechenden Interpretation dazu bei, dass Hörer das Werk verstehen und genießen können. Für anspruchsvolle Hörer.
Joachim Konrad Schmidt
rezensiert für den Borromäusverein.

Landschaften einer fernen Mutter
Said. [Sprecher: Ilja Richter]
Komplett-Media (2007)
2 CDs
CD