Lange Nacht
Der Herausgeber einer erfolgreichen Tageszeitung für die farbige Bevölkerung wird in seinem Büro ermordet. Ohrenzeuge ist der Ex-Polizist Tommy Smith, der nun als Reporter arbeitet und selbst unter Tatverdacht gerät. Smith kann es nicht lassen, eigene Recherchen zum Fall anzustellen, zumal die weißen Detectives der Mordkommission sich allzu schnell mit einem reichlich konstruierten Tathergang zufriedengeben und die Ehefrau festnehmen. Auch Tommys ehemalige Kollegen im Revier versuchen, tiefer zu graben. - Nach "Darktown" (BP/mp 19/384) und "Weißes Feuer" (nicht bespr.) ist das hier nun der Abschluss der angekündigten Trilogie. In den letzten Jahren gab es selten Reihen, die derart eindrucksvoll die Fälle mit den gesellschaftlichen Umwälzungen jener Zeit verknüpften - Umwälzungen, die bis heute nachwirken. Wie schon die Vorgänger ist auch dieser Band der Reihe wieder einmal absolut lesenswert. Kenntnis der Vorgänger ist nicht vorausgesetzt, wird aber sicherlich schleunigst nachgeholt. Man kann nur hoffen, dass aus der Tri- vielleicht doch noch eine Tetra- oder gar Pentalogie werden möge.
Thomas Oberholthaus
rezensiert für den Borromäusverein.
Lange Nacht
Thomas Mullen ; aus dem Englischen von Berni Mayer
DuMont (2021)
Darktown ; [3]
444 Seiten
fest geb.