Die Freiheit des Wortes

Anna P. war eine überaus mutige und engagierte russische Journalistin, die für eine kleine oppositionelle Zeitung arbeitete und sich viele Mächtige zu Feinden machte. Die Umstände ihrer Ermordung sind bis heute nicht geklärt. Dieses Buch fasst Die Freiheit des Wortes Notizen, Berichte und Kommentare vor allem der Jahre 2004-2006 aus ihrem Nachlass zusammen. Sie handeln vom leidvollen Schicksal einfacher Menschen im Tschetschenien-Krieg, dem die Geschäfte und Verstrickungen der Kriegsparteien gegenüberstehen, von Hintergründen der terroristischen Anschläge auf die Schule in Beslan und das Musicaltheater Nord-Ost in Moskau sowie von einem Staat, der zunehmend autoritärer gegenüber Oppositionellen und Schwachen auftrumpft. Oftmals wird dabei die militärische und politische Führung Russlands bis hin zu Präsident Putin für die Missstände verantwortlich gemacht. Ein deutscher Leser ist nicht in der Lage, zu beurteilen, ob die aus diesen Nachforschungen abgeleiteten Behauptungen und Schlüsse stets die ganze Wahrheit sind. Dass aber die russischen Verhältnisse wohl oftmals nicht den Standards westlicher Demokratien in Sachen bürgerlicher Rechte, Gewaltenteilung und unabhängiger Justiz entsprechen, ist offenkundig. Leider unterblieb eine redaktionelle Aktualisierung des ereignisnah verfassten Materials. - Vor allem für Büchereien mit einem gut sortierten Angebot an Sachbüchern zu politischen und zeitgeschichtlichen Themen.

Siegfried Schmidt

Siegfried Schmidt

rezensiert für den Borromäusverein.

Die Freiheit des Wortes

Die Freiheit des Wortes

Anna Politovskaja
DuMont (2011)

314 S.
fest geb.

MedienNr.: 349867
ISBN 978-3-8321-9642-4
9783832196424
ca. 22,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Ge
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