Mein halbes Leben
Darin ist mit Freunden unterwegs, als ihm eine Radfahrerin ins Auto fährt. Das Mädchen stirbt und damit gerät Darins Leben aus den Fugen. Obwohl objektiv ohne Schuld (es steht sogar die Möglichkeit eines Selbstmordes im Raum), belastet dieses Ereignis Darins Verhältnis zur Umwelt und sich selbst. Jede Begegnung, jede Gefühlsregung steht nun unter diesem Vorzeichen. Erst als er fast doppelt so alt ist und Vater von Zwillingen wird, kommt ein heilender Klärungsprozess in Gang, der ihm eine neue Sichtweise erlaubt. - Es ist die Lebensgeschichte des Autors, die er literarisch verarbeitet. Zwischen schonungslosem Suhlen in der unentrinnbaren Spirale seiner Gefühle und wahrhaftigen Sätzen über menschliches Leben in Grenzsituationen, zwischen Essay und Erzählung changiert der innere Monolog. So erlebt auch der Leser / die Leserin die quälenden Gedanken ganz intensiv und muss sich den Fragen nach Schuld und Schicksal stellen. - Für ausgebaute Bestände und nachdenkliche Leser/innen. (Übers.: Johann Christoph Maass)
Astrid Frey
rezensiert für den Borromäusverein.
Mein halbes Leben
Darin Strauss
Bloomsbury Taschenbuch (2011)
BvT ; 0754
220 S.
kt.