Vampire

Das unter der fachlichen Beratung des Mythenforschers Hans Meurer verfasste Vampirbuch der bekannten Kinderbuchautorin wird allen Ansprüchen gerecht. Es ist trotz seiner komprimierten Form wissenschaftlich zuverlässig, didaktisch klug konzipiert und gleichzeitig spannend. Der ansprechend und klar formulierte Text wird durch viele klug gewählte zeitgenössische Abbildungen, durch Kartenmaterial oder sonstige Illustrationen aufgelockert bzw. veranschaulicht. Erläuterungen zu grundlegenden Begriffen oder wichtigen Personen finden sich in grafisch eigens hervorgehobenen Kästchen. Am Anfang steht, dem Titel entsprechend, der historische Vlad Draculea, der wegen seiner grausamen Folter- und Hinrichtungsmethoden Vlad Tepes (der Pfähler) genannt wurde. Ihm und seiner Geschichte widmet die Autorin den ersten Teil der spannenden Darstellung. In den folgenden Kapiteln erzählt sie von Bram Stoker und davon, wie er, der ja sonst nur mäßige Erfolge als Schriftsteller hatte, den Stoff zu seinem epochemachenden Roman "Dracula" fand und verarbeitete. Verschiedenen Erscheinungsformen und Hintergründen des weltweiten Vampirglaubens ist ein eigenes Kapitel gewidmet. Denn der Glaube an Wiedergänger, Untote und Vampire ist ja keine Erfindung Bram Stokers. Gleichwohl ist der Vampir nur ein Mythos, was die Autorin, gerade in Zusammenhang mit der derzeitigen Vampirmanie in den Medien, in wünschenswerter Deutlichkeit klarstellt. - Ein sehr empfehlenswertes Sachbuch für Kinder und Jugendliche.