Der Tunnelbauer
Es war das Jahr 1961, als von einem Tag auf den anderen die Stadt Berlin durch den Bau der Mauer in zwei Teile zerschnitten wurde. Familien wurden getrennt, Menschen verloren Arbeits- oder Studienplätze, so wie Achim. Er hatte gerade einen Studienplatz in Westberlin. Als einer seiner Freunde verhaftet wird, plant er seine Flucht in den Westen und beteiligt sich dort daran, auch anderen die Flucht zu ermöglichen. Der Leser lernt so das System der Fluchthelfer kennen, aber auch wie Verrat und Erpressung durch Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit funktionierte. Da dem Roman wahre Begebenheiten zugrunde liegen, ist er als Zeitzeugnis interessant und ein wichtiges Beispiel dafür, wie schnell in einer Diktatur auch unschuldige Menschen hilflos dem System und der Willkür ausgeliefert sind.
Lotte Schüler
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Der Tunnelbauer
Maja Nielsen
Gerstenberg (2024)
186 Seiten : Illustrationen, Karte
fest geb.