Alle zählen
Thomas und seine Familie haben Verwandte, Freunde, Nachbarn, Klassenkameraden, und täglich treffen sie auf zahlreiche unbekannte Menschen, mit denen sie aber die Situation teilen: im Sportverein, in der Notaufnahme, auf dem Flohmarkt oder einer Demonstration.
Aus Fremden können Bekannte werden, andere Menschen verliert man aus den Augen. Diese unzähligen Verknüpfungen sind der Stoff, aus dem dieses Bilderbuch gemacht ist. Mit jeder Seite erhöht sich die Zahl der versammelten Menschen, bis sie als unzählbare Masse bei der Beobachtung eines Kometen vereint sind. Die Figuren sind zwar abstrahiert, aber ihre individuellen Merkmale dienen der Wiedererkennung. Kurze Sätze auf jedem Blatt geben Hinweise, die für die spezifische Situation kennzeichnend sind und die einen Ausblick auf den weiteren Verlauf der Ereignisse geben. Im Anhang finden sich Rätsel-Fragen zu den Dargestellten, die, wenn man sich in die Wimmelbilder vertieft, gelöst werden können. Auch manche Geheimnisse werden gelüftet. Kurzum, dieses Buch birgt einen unendlichen Schatz an Lebensgeschichten, welche entdeckt, erzählt und weitergesponnen werden wollen. Dies ist das Band, das die jungen Betrachter mit Thomas und seinen Zeitgenossen verbindet. Der Gewinn der Lektüre wird umso größer sein, wenn man dieses Band auch für uns Leser/-innen als große, wertvolle Lebens-Erzählung weiterdenkt.
Dominique Moldehn
rezensiert für den Borromäusverein.

Alle zählen
Kristin Roskifte ; aus dem Norwegischen von Maike Dörries
Gerstenberg (2021)
[64] Seiten : farbig
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 5