Die Rebellin und der Dieb

Die Geschichte spielt in einem nicht näher genannten Land in Südostasien. Niris Vater ist überzeugter Buddhist und vertritt eine hohe religiöse Moral. Der 18-jährige junge Mann stellte diese Moral nie in Frage, denn seine Familie lebt auf dem Grundstück ihrer reichen Arbeitgeber und hat ein gutes Auskommen. Niri hat in der Tochter des Hauses, der jungen Mary, eine Freundin gefunden. Die Freundschaft wird jedoch von Marys Eltern soweit wie möglich unterbunden, Niri ist nicht gesellschaftsfähig in ihren Augen. Das normale Leben endet, als ein neuartiges Virus für Ärger sorgt. Zu Beginn der Pandemie fühlen sich beide Familien hinter der hohen Absperrmauer geschützt und sorgen sich nicht wirklich. Das ändert sich jäh, als Niris Tante an Corona erkrankt. Sofort wird Niris Familie aus dem Haus gejagt, die jetzt in einem Slum mit vielen Wellblechhütten Unterschlupf suchen muss. Niris Tante stirbt, Mutter und Schwester sind krank. Eines Nachts weint Niris Schwester vor Hunger und der junge Mann beschließt, die Ideale seines Vaters über Bord zu werfen und Essen zu organisieren. Er bricht in das Haus der ehemaligen Arbeitgeber ein. Auf einem dieser Beutezüge trifft er auf Mary. Die junge Frau ist entsetzt über die erbärmlichen Lebensumstände im Lager und schämt sich für ihren Reichtum. Spontan beschließt sie, zu helfen. Die Geschichte wirft elementare Fragen auf: „Was ist soziale Gerechtigkeit?“, „Wie weit kann Religion ein bestehendes System unterstützen und wie weit will ich dieses System unterstützen?“; "Was kann ich gegen Ungerechtigkeit tun. Autor Jan-Philipp Sendker liest seine Erzählung im Ton eines Nachrichtensprechers oder Berichterstatters vor. Dadurch wirkt der Text merkwürdig unbeteiligt, ist aber dafür umso eindringlicher. Das Hörbuch ist keine leichte Unterhaltung, bietet viele Ansätze für Gespräche und sollte in Büchereien gut beworben werden. Für Büchereien mit etwas größeren Bestände unbedingt zu empfehlen.