Zwischen den Zeiten leuchtet der Schnee

Anselm und seine geliebte Frau Hanna Jo leben mit ihrer einzigen Enkelin im Erzgebirge. Mitten in der Schneekatastrophe im Januar 1967 stirbt Anselm plötzlich an Herzversagen. Seine 8-jährige Enkeltochter kann es kaum glauben. Ihr lebendiger und Zwischen den Zeiten leuchtet der Schnee bester "Opah" soll für immer weg sein? Auch Hanna Jo ist sehr traurig. Für sie war Anselm der Fels in der Brandung und ein einzigartiger Mensch. Er konnte sie immer aufheitern, egal, welche Probleme es gab. Aufgrund des Schnees kann Anselms Sarg nicht abtransportiert werden und bleibt so über Nacht im Haus. Hanna Jo erzählt ihrer Enkelin die Geschichte ihrer Familie, die einst eine große Posamenten-Fabrik führte, und natürlich die große Liebesgeschichte von ihr und Anselm. Zwischendurch unterhält die Enkelin, deren Namen man nicht erfährt, sich immer sich immer wieder mit ihrem Opa in ihrer Wunschwirklichkeit. Sie ist so traurig über seinen Tod, dass sie manchmal gar nicht zwischen Realität und Wunschdenken unterscheiden kann. Die Geschichten, die Hanna Joe erzählt, sind lustig, emotional, spannend und traurig zugleich. Zwischen den Kapiteln, die in der Jetztzeit spielen, sind immer wieder Kapitel eingeflochten, die in früheren Zeiten spielten. Zum Teil werden sie aus Anselms und aus Hanna Joes Sicht erzählt. Eine Geschichte, die unterhaltsam ist, aber auch zum Nachdenken anregt und den Schrecken des Krieges gut vermittelt. Zwischendurch werden alte Wörter aus der Region des Erzgebirges verwendet, was etwas gewöhnungsbedürftig ist, genauso wie der Schreibstil.

Melanie Bremer

Melanie Bremer

rezensiert für den Borromäusverein.

Zwischen den Zeiten leuchtet der Schnee

Zwischen den Zeiten leuchtet der Schnee

Wiete Lenk
Gmeiner (2023)

318 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 615698
ISBN 978-3-8392-0522-8
9783839205228
ca. 24,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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