Systemfehler

Als hätte jemand den Stecker gezogen: Eines Tages, mitten im Sommer, brechen die Netzwerke in mehreren Staaten gleichzeitig zusammen. Das heißt nicht nur kein Internet, auch zentrale Funktionen des Alltags sind betroffen: Der Verkehr versinkt im Chaos, die Stromversorgung ist ebenso gestört wie die Versorgung mit Gütern und Lebensmitteln, Flugzeuge können nicht abheben oder landen, selbst in Krankenhäusern sind die Auswirkungen gravierend, denn lebenserhaltende Maschinen schalten sich ab. Doch was oder wer steckt dahinter? Ein Virus, eine Terrorgruppe oder ein Geheimdienst? Der BND arbeitet mit Hochdruck, Ermittler Nelson Carius ist darauf angesetzt. In den Kreis der Verdächtigen kommt schon bald der IT- und Computerspielexperte Daniel Faber aus München. Da viele Kommunikationswege unterbrochen sind, merkt er erst später, in welcher Gefahr er und seine Familie sind. Derweil drohen radikalpolitische Gruppen, die unsichere Situation für sich zu nutzen. Wie bereits in „42 Grad“ (BP/mp 21/259) beschreibt Wolf Harlander eine Art Endzeitstimmung und Bedrohung aus dem „Nichts“. Erschreckend, wie abhängig wir heute alle vom Datenverkehr und wie unverzichtbar weltweite Netzwerke sind. Gleichzeitig wird die Gefährdung der Demokratie durch radikale Gruppen deutlich, die mit populistischen Themen auf Stimmenfang gehen und auch nicht vor Terrorakten zurückschrecken. Uve Teschner beweist wieder einmal, wie er mit seiner Stimme für Spannung sorgen kann. Dieser aktuelle Thriller ist sehr zu empfehlen.