Der Tod ist groß, wir sind die Seinen
Den Tod nicht größer machen als er ist, aber auch nicht kleiner als man ihn wahrnehmen sollte. Ralf T. Vogel fordert seine Leser/innen zur Auseinandersetzung heraus und fordert sie zugleich mit anregenden Aussagen. Diese basieren auf den Annahmen C. G. Jungs, ohne dass der Autor bei deren bloßer Wiederholung stehen bliebe. In psychoanalytischer Perspektive bietet das Buch Hilfen und Hinweise für die letzte Reise - dem Leben zugute! Manche Passagen sind sprachlich keine leichte Kost; dafür sind etlichen Seiten Abbildungen, Symbole oder Grafiken zur Seite gestellt. Das Buch durchzieht eine Fülle an literarischen Funden, besonders bei Rainer Maria Rilke, aus dessen Gedicht "Schlussstück" auch der Titel stammt. Die gut einhundert Seiten sind in vier Kapitel aufgeteilt, eingerahmt durch eine Einleitung und einen Schluss, und münden in einen Anhang mit Bild- und Zitatnachweisen, Anmerkungen und Literaturangaben. Eine gelungene Ergänzung bisheriger Trauerliteratur.
Reiner Andreas Neuschäfer
rezensiert für den Borromäusverein.
Der Tod ist groß, wir sind die Seinen
Ralf T. Vogel
Patmos-Verl. (2015)
114 S. : Ill.
fest geb.