Weiter als das Ende
In diesem Buch beschreibt Schmidt die schmerzhaften Stationen ihres Leidensweges angesichts des Unfalltods ihres 2011 verstorbenen 17-jährigen Sohnes Nico. Im Gegensatz zu vielen anderen, wagt es Schmidt, offen über ihre Erfahrungen und Gefühle
zu schreiben, so auch darüber, dass sie Nico noch über seinen Tod hinaus E-Mails schreibt, wohl wissend, dass sie nie beantwortet werden. Oft glaubt sie plötzlich, Nico lebe noch und komme bald nach Hause, sie meint, innerlich im Zwiegespräch mit ihm zu stehen. Gemeinsam mit ihrem Mann und ihrem anderen Sohn sucht sie nach und nach die Orte auf, an denen die Familie mit Nico glücklich war. Auch erhalten sie und ihr Mann die Nähe zu Nicos Freunden aufrecht, die ihnen, wie auch ihre eigenen Freunde, viel Trost spenden und ihnen helfen, loszulassen und trotz Nicos Tod weiterzuleben. - Dieses Buch kann Menschen in ähnlichen Situationen helfen, ihrem Leben nach dem Verlust eines geliebten Menschen neuen Sinn zu geben. Stilistisch orientiert sich Schmidt an literarische Erzählformen, indem sie z. B. wörtliche Rede benutzt. Dadurch, sowie durch den Abdruck einiger Fotos und einiger ihrer E-Mails an Nico entsteht eine sehr persönliche Ebene.
Adelgundis Hovestadt
rezensiert für den Borromäusverein.

Weiter als das Ende
Flor Schmidt
Patmos-Verl. (2018)
247 S. : Ill.
fest geb.