Mein Everest
Auf fesselnde Art und Weise bietet der blinde Extrembergsteiger Andy Holzer den sehenden Lesern die Möglichkeit, in seine Erlebenswelt auf dem Weg zum Everest einzutauchen. Die Erzählungen sind so lebendig, lebensbejahend und detailliert beschrieben, dass sich der Leser immer wieder bewusst machen muss, dass die Beschreibungen, die er in diesem Moment liest, von einem Nicht-Sehenden geschrieben wurden. Dies verblüfft und regt zum Denken an. Immer wieder stellt er sich schonungslos elementaren Fragen wie: Wieso klettert ein Blinder? Warum tut er sich das an? Sollte ein Blinder vielleicht eher andere Dinge im Kopf haben als hohe Berge? Bringt er sich und seine Kameraden nicht unnötig in Gefahr? Sehr durchdacht, persönlich und ehrlich kommen die Antworten. Der Leser wird förmlich zum Überdenken seiner Vorurteile über Blinde und deren Möglichkeiten aufgerufen. - Ein sehr empfehlenswertes Buch für Bergsportbegeisterte und Leser, die sich für die starke Willenskraft eines Menschen interessieren.
Verena Elsner
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Mein Everest
Andy Holzer
Patmos-Verl. (2018)
240, [16] S. : Ill. (farb.)
fest geb.