Zara alles neu

Eine Protagonistin, die die rote Zora liebt, über ein Gedicht von Rose Ausländer nachdenkt, davon träumt, dass es auch für sie rote Rosen regnet und für eine Schulaufführung an einem Rap-Pop-Lied über starke Mädchen schreibt, ist einem von Zara alles neu Anfang an sympathisch. Ihre Persönlichkeit wird - sprachlich ausdrucksstark und manchmal auch etwas derb - differenziert und vielschichtig beschrieben. Zara ist sensibel, herzerfrischend, frech, empfindsam und verletzlich, voll Phantasie und großer Gedanken. Und: Zara ist kein Übermensch, der von den Schwierigkeiten normaler Kids nicht tangiert wird. Im Gegenteil, sie sieht sich als uncool, dünn mit Schnittlauchhaaren und jeder Menge Problemen am Hals. Sie fühlt sich einsam, hat Angst, dass sich die Eltern trennen, kämpft um Freundschaft und Anerkennung und ist auf der Suche nach ihrer persönlichen Identität. Und auch wenn sie ganz sicher ist, dass ihr Leben wie ein verkohlter Toast mit ranziger Butter und schimmligem Käse drauf (S. 61) ist und sie davon die Nase voll hat - so ist Zara doch nie ganz allein. Ihre Eltern, ihre erwachsene Freundin Perihan, ihr Lehrer, ein guter Freund und nicht zuletzt ihr kleiner Bruder - trotz seines Down-Syndroms ihre ganz private Lachsonne - stärken und stützen sie und lassen ihr den Raum, den sie braucht, um sich zu entwickeln. So endet das Buch mit einem fulminanten Song für starke Mädchen, der bei der Schulaufführung alle mitreißt. - So einem Buch wünscht man viele Leserinnen.

Ute Sand

Ute Sand

rezensiert für den Borromäusverein.

Zara alles neu

Zara alles neu

Ulrike Schrimpf
Aladin (2013)

236 S.
fest geb.

MedienNr.: 376474
ISBN 978-3-8489-2000-6
9783848920006
ca. 11,90 € Preis ohne Gewähr

Borromäus-Altersempfehlung: ab 10
Systematik: K
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