18 Kilometer bis Ljubljana
Marko Djordjic ist zurück. (s.a. "Tschefuren raus!", 2021, nicht bespr.), allerdings unfreiwillig. In Fužine, einem Vorort von Ljubljana, hat sich vieles verändert. Er gehört nicht mehr hierher und fühlt sich mehr als fremd. Seine Freunde sind Junkies oder zum Islam konvertiert, sein Vater hat einen Tumor ignoriert und beschimpft die Mutter und tut so, als wäre alles wie immer. Nach zehn Jahren im bosnischen Exil, bei Großeltern, bzw. Tante, nach der unglücklichen Liebe zu einer Muslima, flieht er vor einem Mafioso und versucht einen neuen Platz zu finden. In deftiger, teils drastischer Sprache beleuchtet er die auch noch Jahre nach dem Zerfall Jugoslawiens zerstrittene und verstreute Gesellschaft und Völker. Mit Gefühl zeigt er die Veränderungen in Familie und Freundschaften auf, die bei Marko als Heimatlosigkeit deutlich wird. Ab mittleren Beständen empfohlen.
Michael Müller
rezensiert für den Borromäusverein.
18 Kilometer bis Ljubljana
Goran Vojnovic ; aus dem Slowenischen von Klaus Detlef Olof
FolioVerlag (2023)
Transfer Bibliothek ; CLXXVII
316 Seiten
fest geb.