No, warum nicht?
Es mutet für manchen sicher eigenartig an, dass ausgerechnet der jüdische Witz (mindestens) ein ganzes Buch füllt, obgleich man mit dem Judentum landläufig primär Verfolgung und Leid assoziiert. Der Untertitel des Buches hilft da weiter: Der jüdische Witz als Quelle der Lebenskunst, heißt es da. Dazu passt, dass die in Wien lebende Autorin und Psychotherapeutin weite Teile ihrer charmanten Sammlung aus dem Reservoir ihres 1994 verstorbenen Vaters rekrutiert hat, dem dieser Humor half, die Schrecken von Auschwitz zu überwinden. Nach acht Themenbereichen geordnet werden die meist kurzen und pointierten Witze erzählt und mit passenden, oft auch aus der Biografie und Praxis der Autorin stammenden Kommentaren versehen und somit in einen größeren Zusammenhang gestellt. So entsteht eine liebevolle und persönliche, vergnügliche und fast philosophische Lektüre, an der alle Freunde des hintergründigen Humors ihre helle Freude haben dürften. Sehr zu empfehlen!
Susanne Elsner
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
No, warum nicht?
Elisabeth Jupiter
Picus-Verl. (2010)
112 S.
fest geb.