Drei Mädchen ohne Furcht und Tadel
Letizia, Valeria und Carolina sind drei elfjährige Freundinnen, die in einem mittelständischen Vorort von Buenos Aires leben. Durch einen seltsamen Zufall kommen sie eines Tages in den Besitz dreier Welpen, die sie auf ebenso seltsame Weise wieder verlieren. Im Verlauf der Suche nach den Tieren verursachen sie ungewollt Irritationen in ihrem Viertel, die sie die Erwachsenenwelt in anderem Licht sehen lassen. Auf der einen Seite registrieren die Freundinnen diejenigen, die die Geschehnisse zu ihrem eigenen Vorteil ausnutzen. Auf der anderen Seite stellen sie verwundert fest, dass die meisten Menschen die Augen davor verschließen, nicht sehen und nichts dagegen tun wollen. Für die drei Freundinnen steht fest: Sie müssen handeln, damit nicht Schlimmeres passiert. - Ein im Wortsinne fantastischer Roman mit absurden Geschehnissen, der die Gesellschaftskritik durch Überspitzung verdeutlicht. Und gerade die jungen, noch idealistischen Menschen stehen für ihre Werte ein und handeln. Sprachlich ist dieser Roman ein Genuss; hervorgehoben seien die Geschichten, die sich die Mädchen bei ihren Treffen in ihrem Baumhaus in der Magnolie ausdenken (Titel der Originalausgabe: Tres genias en la magnolia). (Übers.: Susanna Mende)
Nicole Hochgürtel
rezensiert für den Borromäusverein.
Drei Mädchen ohne Furcht und Tadel
Antonio Dal Masetto
Rotpunktverl. (2012)
265 S.
fest geb.