Davonkommen
Der etwa 30-jährige Ich-Erzähler wird von seiner Frau vor die Tür gesetzt, sie fordert die Scheidung. Er rebelliert erfolglos dagegen, leidet unter der Trennung von seinem vierjährigen Sohn, betäubt sich mit Alkohol und findet eine Beheimatung
in einer alten Berghütte seiner Eltern. Seine Anwältin, ein Therapeut, regelmäßige Gelegenheitsjobs und vor allem die Sehnsucht nach dem Sohn lassen den Mann innerhalb der etwa sechs Monate umfassenden Erzähldauer in 304 Erzählschritten zu einem eigenen Rhythmus kommen. Die Wahrnehmung christlicher Symbole und Riten gibt Orientierung. Vor allem aber sind es die Nähe und Zuwendung des Sohnes sowie die gemeinsame Ablehnung der Exfrau/Mutter und deren neuem Partner, mit denen er sich aus seinen Süchten befreien kann. – Ein ruhiger, sprachlich eindringlicher, inhaltlich eindimensionaler Erzählstrang über ein Trennungsszenario, das Betroffene ansprechen und motivieren kann. Die Gestaltung des Buches visualisiert den Inhalt. – Empfehlenswert.
Rolf Pitsch
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Davonkommen
Fabio Andina ; aus dem Italienischen von Andreas Löhrer
Rotpunkt Verlag (2023)
242 Seiten : Illustration (farbig)
fest geb.