Die Stern-Bande
Während der späten 1930er und 40er Jahre, als Palästina noch unter britischem Mandat stand, waren dort etliche jüdische Untergrundgruppen aktiv, die mit Gewalt einen Staat Israel erzwingen wollten. Besonders brutal war die 1940 gegründete Organisation Lechi, nach ihrem charismatischen Führer Avraham Stern auch Stern-Bande genannt. Diese Terrorgruppe, der auch der spätere israelische Präsident Jitzschak Schamir angehörte, schreckte für ihr Ziel, ein Groß-Israel zu errichten, nicht vor Anschlägen gegen Briten und Araber, Morden an jüdischen "Kollaborateuren" und Abweichlern in den eigenen Reihen zurück. - Zwei italienische Comicautoren erzählen - auf historischen Quellen beruhend, sich dabei aber auch einiger literarischer Freiheiten bedienend - die weithin unbekannte Geschichte dieser Terroristen aus Sicht des Mitglieds Yehoshua Cohen, der u.a. 1948 an der Ermordung des schwedischen UN-Vermittlers Graf Bernadotte beteiligt war. Eine Bilderzählung, die erneut drastisch deutlich macht, wie tief Hass und Gewalt in der Geschichte der im Heiligen Land lebenden Völker verwurzelt sind. Für gut ausgebaute Comicangebote für Erwachsene oder als Ergänzung des Ge-Bestandes.
Siegfried Schmidt
rezensiert für den Borromäusverein.
Die Stern-Bande
Luca Enoch. Zeichn: Claudio Stassi
Panini Comics (2014)
[o. P.] : überw. Ill.
fest geb.