Liebe unter kaltem Himmel
Nancy Mitford (1904 - 1972) war selbst ein Kind der besseren Kreise, über die sie in ihren Büchern so herrlich spöttisch herzog. In diesem 1949 erschienenen Roman taucht der Leser ein in die von keinerlei materiellen Nöten behelligte Welt der englischen Oberschicht, die nach der moralinsauren viktorianischen Zeit das Leben in vollen Zügen genießen wollte und konnte. Das war vor allem geprägt durch allerlei Partys und ähnliche Vergnügungen. Der äußere Schein war wichtig, vor allem wenn es um standesgemäße Heiraten ging. Und so sind die Eltern der reizenden Polly, Lord und Lady Montdore, überhaupt nicht amused, dass ihr Sprössling den von ihnen avisierten Kandidaten allesamt die kalte Schulter zeigt und sich auf einen älteren Herrn kapriziert, der nebst einigen unschicklichen Wesenszügen in der Vergangenheit auch als Liebhaber ihrer Mutter aufgefallen war. - Elegant und mit der für sie typischen Ironie schildert die Autorin die Irrungen und Wirrungen in britischen Herrenhäusern. Etwas old-fashioned, aber gerade dadurch reizvoll und überall gut einsetzbar. (Übers.: Reinhard Kaiser)
Liebe unter kaltem Himmel
Nancy Mitford
Graf (2013)
346 S.
fest geb.