Reden wir übers Sterben
Dass es oft besser ist, in Bewegung über Probleme zu sprechen statt sitzend in einem Zimmer, ist inzwischen in vielen Therapien angekommen und im wahrsten Wortsinn gängige Praxis. Dass auch gerade beim Pilgern, also beim spirituellen Unterwegssein,
tiefgehende Gespräche aufkommen, erfährt man auch immer wieder. Hier ist es der Münchner Jakobsweg bis St. Gallen, den die Autorin beschreibt und auf dem sie teils absichtlich, teils aber auch zufällig mit anderen ins Gespräch über eines der letzten Tabuthemen unserer Zeit kommt. Es ist eine erstaunliche und auch zunächst überraschende Verknüpfung einer Pilgerreise mit der letzten Reise – und was die einzelnen Kontaktpersonen, darunter auch der Kabarettist G. Polt, zu Sterben und Tod zu sagen haben. Zuallerletzt, schon in der Schweiz angekommen, wird auch ein Freitodbegleiter befragt. Auch hier wie im ganzen Buch werden die Positionen wertfrei und in leicht lesbarer Sprache aufgezeichnet, sodass eine sehr offene und zu Diskussionen, aber auch zur eigenen Betrachtung hervorragend geeignete Sammlung von diversen Zugängen zur Thematik entsteht. Sehr zu empfehlen!
Susanne Elsner
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Reden wir übers Sterben
Petra Bartoli y Eckert
Volk Verlag (2024)
168 Seiten : Illustrationen
kt.