Bretonischer Stolz

Während eines Spaziergangs am Fluss Bélon will eine ältere Schauspielerin eine Leiche entdeckt haben. Doch bei Eintreffen der Polizei kann kein Köper mehr gefunden werden. Da der von Paris in die Bretagne versetzte Kommissar Georges Dupin (zuletzt: Bretonischer Stolz Bretonisches Gold - BP/mp 15/230) die Diva lange verehrte, schenkt er ihren Worten Glauben. Als kurz darauf ein Toter auftaucht, handelt es sich jedoch nicht um das gleiche Opfer; dessen Identität zunächst nicht ermittelt werden kann. Während sich Dupins übereifriger Mitarbeiter auf vermeintlich organisierte Sandräuber konzentriert, setzt der Kommissar seinen Fokus auf suspekte lokale Austernzüchter und -händler. Derweil versucht sein überforderter Vorgesetzter mehrfach, ihm ins Handwerk zu pfuschen. Dies erweist sich nicht als einziges Element, das stark an die offensichtlichen Vorbilder von Donna Leon bis Andrea Camilleri erinnert. Negativer wirkt sich der streckenweise Mangel an Krimispannung aus: Der unter Pseudonym verfasste Roman wirkt gelegentlich wie ein bretonischer Reiseführer oder eine Studie über Druidenkulte und Austernzucht, der fast eine ganze CD-Seite gewidmet wird. Weitere Anspielungen erfolgen auf die "Asterix"-Comics. Nicht die Identität des Täters, aber zumindest die Zusammenhänge lassen sich schon längst vor der Auflösung erahnen. Leider überzeichnet Sprecher Gerd Wameling angesichts des humorvollen Tonfalls zahlreiche Charaktere ins Karikaturhafte. Bei Nachfrage möglich.

Gregor Ries

Gregor Ries

rezensiert für den Borromäusverein.

Bretonischer Stolz

Bretonischer Stolz

Jean-Luc Bannalec. Lesung mit Gerd Wameling
Der Audio-Verl. (2015)

8 CD (ca. 642 Min.)
CD

MedienNr.: 582682
ISBN 978-3-86231-540-6
9783862315406
ca. 19,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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