Der Wüstenjunge und die verborgene Quelle
Die vorliegende Erzählung entwickelte sich aus einer Gute-Nacht-Geschichte, die die Autorin den eigenen Kindern in einer für sie schwierigen Lebenssituation erzählte. Sie berichtet von einem Jungen, der in der Wüste lebt und sich mehr schlecht als recht am Leben erhält. Der namenlose Junge begegnet schließlich einem besonderen Hirten, der ihm eine geheimnisvolle Quelle erschließt, die sein Leben verändert. Als Freund und Vertrauter des Hirten erhält er schließlich einen Namen: Chaim und erfährt Schritt für Schritt die Änderung seines Lebens. – Die Geschichte berichtet nicht von einer Wandlung äußerer Umstände, sondern vom Weg eines Menschen, der durch Vertrauen und Erkenntnis aus Erschöpfung und Ausweglosigkeit herausfindet. Biblische Motive wie Hirte, Wasser, einen Namen haben, sich angeschaut fühlen, finden hier ihr Echo – jedoch ohne, dass hier auf die Bibel Bezug genommen wird. An der Art des Erzählens werden sich die Geister scheiden; für die einen kann es hilfreiche Lektüre sein, den anderen werden Verlauf und Thematik zu durchschaubar sein.
Susanne Körber
rezensiert für den Borromäusverein.
Der Wüstenjunge und die verborgene Quelle
Julia Netzmacher
Neufeld Verlag (2023)
150 Seiten
fest geb.