Mission Unterhose
Weil alle anderen Kinder der Siedlung in den Urlaub gefahren sind, tun sich Hannes und Kalli eher aus Langeweile als aus Sympathie zusammen. Die beiden können unterschiedlicher nicht sein: Der introvertierte Hannes träumt bei der heimlichen Lektüre von Agentenheftchen (seine Eltern verbieten nämlich so einen schlecht geschriebenen Schund) vor sich hin, wohingegen der extrovertierte Kalli dank einer gigantischen Witzesammlung, von denen er pro Buchseite mindestens einen zum Besten gibt, schon bereit ist für seine Traumkarriere als Comedian. Kalli ist es, der trotz immensen Fernsehkonsums vor Fantasie nur so sprudelt und die Idee zur Gründung der Mission Unterhose hat. Die beiden spielen in ihrer Siedlung Agent in Unterhose, weil man sich so aus Angst, entdeckt zu werden, mehr Mühe beim agentenmäßigen Anschleichen gibt. Nach harmlosen und netten Kinderstreichen entdecken sie einen verdächtigen neuen Nachbarn ... - Das Buch ist bis zur letzten Seite sehr lustig und unterhaltsam, nicht zuletzt durch die Nonsens-Witze Kallis. Die Autorin gewährt durch die Protagonisten einen amüsiert-distanzierten Blick auf die Erwachsenenwelt, in der Gemüse ein Schnitzel sein soll, obwohl es offensichtlich kein Fleisch ist. Sehr empfehlenswert für alle Bestände, da das Buch mit seinen übersichtlichen Kapiteln sowohl für Jungen als auch für Mädchen geeignet ist.
Markus Hofmann
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Mission Unterhose
Sylvia Heinlein
Tulipan-Verl. (2013)
136 S.
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 9