Mit anderen Augen
Zwei Weltentdecker, Nico, die Expertin für Menschenrechte und der Autor Fabian, Fotograf und Reisereporter, reisen ungebunden durch die Welt und genießen die Freiheit, bis sich mit der Geburt ihrer Tochter Yanti, die mit dem Downsyndrom auf die Welt kommt, vieles ändert. Der Autor beschreibt in dem Buch aus seiner Perspektive das Leben davor und danach und wie sich seine Weltsicht durch die Geburt seiner Tochter radikal verändert. Zunächst fühlen sich die Eltern überfordert, durch die eigene Unsicherheit und auch durch die Reaktionen ihrer Umgebung, die zum Teil von Mitleid und Hilflosigkeit geprägt sind. Als Eltern fühlen sie sich in eine Rolle gedrängt, die sie nicht zu übernehmen bereit sind. Als sie beschließen, sich nicht um das Gerede ihrer Umgebung zu kümmern und sich trotz mancher Schwierigkeiten im Alltag das Glück mit ihrer Tochter nicht nehmen zu lassen und auch mit ihr zu reisen, gewinnen sie nicht nur ihre Lebensfreude und -freiheit zurück, sondern auch Sympathie bei den Menschen, denen sie begegnen. Nach dem Motto, was du nicht verstecken kannst, das präsentiere als etwas Besonderes, gehen sie offen mit der "Besonderheit" ihrer Tochter um. - Allen zu empfehlen, die beruflich oder persönlich mit Kindern zu tun haben, die in irgendeiner Weise "besonders" sind (der Autor würde den Begriff beeinträchtigt nicht verwenden!) und das authentische Beispiel eines positiven Umgangs damit suchen.
Lioba Speer
rezensiert für den Borromäusverein.
Mit anderen Augen
Fabian Sixtus Körner
Ullstein extra (2018)
223, [16] S. : Ill. (farb.)
kt.