Die Nacht
Im dritten und (voraussichtlich) letzten Teil der Art-Mayer-Serie lässt Marc Raabe seinen charismatischen Protagonisten den Fall lösen, der schon seit den ersten beiden Bänden ("Der Morgen", "Die Dämmerung": BP/mp 23/695, 24/709) schwer auf seinem
Gewissen liegt, Das Verschwinden seiner Nachbarin Dana Karasch, um deren kleine Tochter er sich, so gut es ihm möglich ist, kümmert, bleibt zunächst mysteriös, doch er kann seinen alten Freund und Rivalen, den Bundeskanzler, dazu bringen, ein paar Räder in Gang zu setzten. Während Art und seine Kollegin Nele Tschaikowski (viel mehr als ein "Sidekick") den neuen, vielversprechenden Spuren folgen, wird auf einer zweiten Zeitebene ein 15 Jahre alter Fall aufgerollt, von dem man sehr schnell ahnt, dass er zum Entschlüsseln des Rätsels um Dana führen wird. – Ein vibrierend spannendes Finale, das von höchsten Kreisen der Berliner Justiz bis in heruntergekommene Wohnwagensiedlungen am Rande der Stadt führt und nicht nur vordergründige Spannung birgt, sondern auch virulente gesellschaftliche Probleme wie häusliche Gewalt, Gleichberechtigung und Rechtsextremismus in Szene setzt. Überall empfohlen.
Susanne Steufmehl
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Die Nacht
Marc Raabe
Ullstein (2025)
461 Seiten
kt.