Der letzte Grund

Im Hafen von Rostock sinkt das Traditionsschiff Sansibar auf Grund. Die Polizei entdeckt einen unbekannten Toten und den Koffer des Bootsmanns Clemens Kasten, der eigentlich hätte an Bord schlafen sollen. Er hat sich kaum bekleidet in eine psychiatrische Der letzte Grund Klinik geflüchtet. Aus dem Kofferinhalt erfährt Hauptkommissarin Doro Weskamp, dass Kastens Großvater mit dem Schiff Flüchtlinge nach Skandinavien transportierte und Angst vor Verrat durch einen gewissen Waschow hatte. Zudem findet sie eine Telefonnummer mit gleichem Nachnamen. Dann wird ein Peter Waschow mit tödlichen Kopfverletzungen in seiner Wohnung aufgefunden; dabei auch eine Vielzahl von Handfeuerwaffen. Sie machen eine Verbindung zu einem Polizisten wahrscheinlich, gegen den Ermittlungen wegen Zugehörigkeit zu rechtsradikalen Kreisen laufen. Kasten wird für die Kripo zum Hauptverdächtigen, auch wenn die Kommissarin das nicht so recht glauben mag. Bis sich der wahre Täter outet und ein vermisstes Bild des Malers Max Liebermann zur Kripo bringt. Clemens Kasten war wegen eines persönlichen Traumas an der Aufklärung dessen, was seinerzeit sein Großvater erlebt hat, interessiert. - Über die Figur der behandelnden Psychotherapeutin macht der Autor den Leser mit dem Problem der "Kriegsenkel" vertraut: Personen, die durch ihre Erziehung und ihr Leben mit Menschen geprägt sind, die unter schwerwiegenden Erlebnissen im Zweiten Weltkrieg gelitten haben, ihr Trauma aber nicht aussprechen konnten. Der Autor deutet an, dass solche Fortwirkungen gar nicht so selten sind.

Pauline Lindner

Pauline Lindner

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Der letzte Grund

Der letzte Grund

Volker Pesch
Pendragon Verlag (2021)

283 Seiten
kt.

MedienNr.: 974927
ISBN 978-3-86532-748-2
9783865327482
ca. 13,90 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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