An jenem Tag in Paris

Paris in den goldenen Zwanzigern: Hier versucht der Künstler Guillaume, seinen Gläubigern zu entkommen, indem er ein Gemälde verkauft, das ihn an seine einzige große Liebe erinnert. Der Journalist Jean-Paul interviewt währenddessen die berühmte An jenem Tag in Paris Tänzerin Josephine Baker und erinnert sich dabei an ein tragisches Unglück aus seinem Leben. Nicht weit entfernt versucht Camille, eine ehemalige Haushälterin von Marcel Proust, ein Notizbuch wiederzufinden, das einst dem Schriftsteller gehörte und ein großes Geheimnis von ihr birgt. Und dann gibt es noch den armenischen Flüchtling Souren, der als Puppenspieler im Jardin du Luxembourg arbeitet und so stumme Geschichten von den dunklen Seiten des Lebens erzählt. Der Roman von Alex George verknüpft auf meisterhafte Weise die Lebenswege der vier Protagonist/-innen miteinander und lässt sie in einem packenden Finale, das alle Erzählstränge zusammenführt, aufeinandertreffen. Das Buch verströmt den authentischen Flair der Pariser Zwanziger und lässt große Gestalten dieser schillernden Epoche lebendig werden. Doch die Geschichte ist nicht die von Baker, Proust und Co., sondern der erzählenden Figuren, die allesamt sehr realistisch gezeichnet sind. Georges Schreibstil ist flüssig und stringent, gleichzeitig auch gefühlvoll und poetisch, was dem Buch eine besondere, magische Aura verleiht. Eine Leseempfehlung für alle, die schicksalhafte Begegnungen mögen und vom Paris der Zwanziger Jahre fasziniert sind.

Vanessa Görtz-Meiners

Vanessa Görtz-Meiners

rezensiert für den Borromäusverein.

An jenem Tag in Paris

An jenem Tag in Paris

Alex George ; aus dem Englischen von Sabine Thiele
Pendo (2021)

394 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 972896
ISBN 978-3-86612-494-3
9783866124943
ca. 20,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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