Surferboy
Die 70er Jahre in Südkalifornien: die Schulfreunde Steve und Jim träumen davon, als Surfchampions die höchsten Wellen zu reiten, durch gigantische Wellentunnel zu gleiten und die Cover der bekanntesten Surfmagazine zu zieren. Angetrieben von diesem Traum, beschließen die beiden, sich ein Board zu kaufen und sich in die Wellen zu stürzen. Doch der anfängliche Enthusiasmus weicht schnell der bitteren Realität: Surfer sind Einzelkämpfer und immer auf der Jagd nach der höchsten Welle. Neid und Konkurrenzdenken sind alltäglich. Freundschaften werden bereitwillig für den eigenen Vorteil verraten. Als Leser beobachten wir, wie Steve und Jim zum ersten Mal auf ihrem Surfbrett stehen, die ersten Wellen reiten, den ersten Joint rauchen und um einen Platz in der Surfergemeinschaft kämpfen. Und während der Leser völlig in die Welt des Wellenreitens abtaucht, in das Fachvokabular und den Surfjargon eingeführt wird, merkt er gar nicht, dass Steve erwachsen geworden ist und seine Begeisterung für das Surfen allmählich verloren hat. Für Surfbegeisterte ist diese Coming-of-Age-Geschichte ein Volltreffer. Für Laien ist es etwas zu viel Fachwissen. Dennoch bietet dieser Roman ein atmosphärisch dichtes Bild der Surfer-Generation der 70er Jahre. (Übers.: Julia Ritter)
Anne Kantak
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Surferboy
Kevin McAleer
Mare (2015)
272 S.
fest geb.