Das Haus über dem Fjord

Als Elin 10 Jahre alt ist, sterben ihre beiden großen Brüder bei einem Autounfall, ausgelöst durch einen Erdrutsch. Der Vater, der damals am Steuer saß, ist seitdem verschwunden. Über zwanzig Jahre später kehrt Elin in ihr nordnorwegisches Dorf Das Haus über dem Fjord zurück, um nach dem Tod ihrer Mutter das Elternhaus aufzulösen. Elin, inzwischen Journalistin in Oslo, hadert mit ihrem Beruf und ihrem Privatleben. Beim Durchschauen des Nachlasses stößt sie auf Fotos und Dokumente, die bei ihr den Drang auslösen, den Familiengeheimnissen der Eltern auf den Grund zu gehen. Es verschlägt Elin bis nach Frankreich, bis sie endlich Antworten darauf bekommt, wer ihr Vater - ein erfolgreicher Bergbauingenieur und weltgewandter Lebemann - wirklich war, was mit ihm passiert ist und welches Doppelleben er geführt hat. In der alten Heimat nähern sich Elin und ihr Jugendfreund Ola zögerlich wieder an. - Das Anderssein des Vaters und die Schwierigkeiten, die ihm bis in den 1980er Jahren deshalb begegneten, wird einfühlsam geschildert. Schön porträtiert wird auch die Mutter, die stilbewusste, modeinteressierte Frau, die sich nach Paris sehnt und im hohen Norden ohne ihren charismatischen Gatten verkümmert. Auch wenn die Hauptperson Elin leider nicht überzeugt und das Happy End etwas unvermittelt kommt, ist es eine lesenswerte Geschichte.

Maria Holgersson

Maria Holgersson

rezensiert für den Borromäusverein.

Das Haus über dem Fjord

Das Haus über dem Fjord

Kristin Valla ; aus dem Norwegischen von Gabriele Haefs
mare (2022)

319 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 612009
ISBN 978-3-86648-649-2
9783866486492
ca. 24,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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