Zuhause ist ein großes Wort
Nach sieben Jahren auf See wird die Matrosin Nienke Nauta, genannt Skip, in einem südfranzösischen Jachthafen mit ihrer Amsterdamer Vergangenheit konfrontiert: Da ist einerseits die Erinnerung an ihre von Armut geprägte Kindheit mit einer depressiven alleinerziehenden Mutter und auf der anderen Seite die sorglose Zeit mit ihrer "Zweitfamilie", den wohlhabenden Zenos. Die Frage, wo ihr Zuhause ist, verdrängt Skip so lange, bis sie in Cannes den Zenos über den Weg läuft. Diese überreden sie, nach Amsterdam zurückzukehren. Dort trifft sie ihren Ex-Freund Borg wieder. Obwohl der Soziologiedozent inzwischen verlobt ist, fühlt er sich immer noch zu Skip hingezogen. Gerade, als diese wieder Fuß zu fassen scheint, wird sie mit einer unerwarteten Situation konfrontiert, die sie aus der Bahn wirft. Im Mittelpunkt dieses bemerkenswerten Romans steht eine unkonventionelle, moderne junge Frau und ihr Konflikt zwischen dem Drang nach Freiheit und der Sehnsucht nach einem Zuhause. Empfehlenswert.
Gertrud Plennert
rezensiert für den Borromäusverein.
Zuhause ist ein großes Wort
Nina Polak ; aus dem Niederländischen von Stefanie Ochel
mare (2023)
270 Seiten
fest geb.