Entweltlichung

Der Christ lebt zwar in der Welt - und für die Welt -, aber er hat seine Wurzeln nicht in der Welt - so legt auch Kardinal Kurt Koch die Aufforderung des Papstes zur "Entweltlichung" der Kirche aus. Worauf es ihm in seinem Büchlein ankommt, ist aber, Entweltlichung dem lau und weltlich gewordenen Christen der Gegenwart nicht nur die Welt als Daseinsgrund zu nehmen, sondern ihm auch ein neues Lebens-Fundament zu geben. Im Anschluss an den hl. Paulus entfaltet er das "Sein in Christus" als Gegenentwurf zur Verweltlichung und zeigt auf, dass dieses Sein nicht ein Isoliertsein bedeutet, sondern ein Leben in der Weite der kirchlichen Gemeinschaft, in der Christus überhaupt erst gegenwärtig wird. Diese Gegenwart Christi im Leben des Einzelnen wie der Kirche leuchtet der Kardinal in zwei Richtungen aus: Einmal geht der Blick nach innen zu einer ganz persönlichen Freundschaft mit Christus, also zu einer authentischen persönlichen Heiligkeit; dann aber weitet er sich auch aus auf die gottferne, ja die gottlos gewordene Welt. Wie kann die von den Päpsten in Auftrag gegebene neue Evangelisierung gelingen? Christ und Kirche, so die Antwort, müssen Stimme Gottes werden, Gott in die Welt hineinscheinen lassen. Kardinal Koch belässt es hier nicht bei einer bloßen Zielvorgabe, sondern sucht - in der Wortverkündigung, in der Liturgie, aber auch im Dienst des kirchlichen Amtes - nach gangbaren Wegen für eine zeitgemäße Pastoral. - Angesichts der Diskussion über das umstrittene Thema "Entweltlichung" für viele Bestände empfohlen.

Richard Niedermeier

Richard Niedermeier

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Entweltlichung

Entweltlichung

Kurt Koch
Sankt-Ulrich-Verl. (2012)

189 S.
fest geb.

MedienNr.: 366871
ISBN 978-3-86744-218-3
9783867442183
ca. 22,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Re
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