Der Spieler

Der junge Hauslehrer Alexej Iwanowitsch verbringt mit der Familie des Generals Tage in Roulettenburg. Der General ist hoch verschuldet und wartet auf den Tod der Erbtante. Iwanowitsch ist verliebt in die Stieftochter des Generals; sie nutzt ihn jedoch Der Spieler aus und nötigt ihn, um hohe Summen zu spielen. Als die Erbtante unerwartet eintrifft, spitzen sich die Ereignisse zu einem familiären Fiasko zu. Zwar gewinnt Iwanowitsch viel Geld, aber sein Leben ist durch die unerwiderte Liebe und seine Spielsucht ruiniert. Jeder Seite dieser Graphic Novel merkt man an, dass sie den Rausch, die ekstatischen Zustände der Familie zum Ausdruck bringen will: die Figuren sind fratzenhaft verzerrt, die Perspektiven der Szenerien verzogen und auch die Dialoge verlieren sich in Andeutungen und Angespanntheiten. Das Bemühen um die Wiedergabe der Extreme tut der Story nicht gut, denn das Außergewöhnliche wirkt ja nur, wenn es sich vom "normalen" Level abhebt. Diese Graphic Novel reduziert Dostojewskis Roman auf Überspanntheiten und wird ihm vielleicht thematisch, in keiner Weise aber stilistisch gerecht. Diese "freie" Adaption kommt an das große psychologisierende Vorbild nicht heran.

Dominique Moldehn

Dominique Moldehn

rezensiert für den Borromäusverein.

Der Spieler

Der Spieler

frei adaptiert nach dem Roman von Fjodor Dostojewski. Adaption u. Szenario von Stephane Miquel. Zeichn.: Loic Godart
Splitter (2012)

93 S. : überw. Ill. (farb.)
fest geb.

MedienNr.: 571950
ISBN 978-3-86869-443-7
9783868694437
ca. 19,80 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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