Hero
Hero Wieland hat seine Baufirma längst seinem ältesten Sohn übergeben, trotzdem geht er jeden Tag noch in sein Büro. Als bei ihm im Alter von 70 Jahren Krebs diagnostiziert wird, tut er sich schwer damit, sich mit dieser Krankheit abzufinden. Der
einst strenge Patriarch erkennt in der letzten Phase seines Lebens, dass er kaum noch Gemeinsamkeiten mit seiner geliebten Frau hat. Auch seine erwachsenen Kinder sind ihm im Laufe der Jahre entglitten. Die Kinder spüren zwar die Familienbande, haben aber zeitlebens letztlich um die Liebe des Vaters gebuhlt. Vor allem Nele, deren Lebensweg dem Vater immer fremd war, bemüht sich, dem Vater wieder näher zu kommen. - Leeb lässt in diesem Roman alle Figuren getrennt voneinander zu Wort kommen, wobei vor allem der Vater und Nele sehr intensiv und feinfühlig gezeichnet sind. In einer klaren Sprache wird der bevorstehende Tod eines geliebten Menschen mit den damit einhergehenden Gefühlen des Betroffenen selbst und der Zurückbleibenden realistisch dargestellt. Lesenswert.
Adelgundis Hovestadt
rezensiert für den Borromäusverein.

Hero
Root Leeb
ars vivendi (2012)
223 S.
fest geb.