Tote Tiere
Die ungleichen Freunde Andrzej und Konrad fassen einen außergewöhnlichen Plan: Sie wollen Chodorkowskij aus seinem Gefängnis befreien. Der Pole und der Deutsche machen sich auf den Weg nach Irkutsk und beginnen von dort ihre selbst auferlegte Mission in Angriff zu nehmen. Einen konkreten Plan haben sie nicht, nur diese fixe Idee. Auf ihrer Reise quer durch Sibirien stellen sie jedoch bald fest, dass der Oligarch Chodorkowskij und die mit ihm verbundenen Ideen von Freiheit und Marktwirtschaft, für die Menschen vor Ort eine andere Bedeutung haben als wie für die Menschen im Westen. - Der Roman ist eine dezent humorvoll geschriebene Abenteuergeschichte, verwoben mit einer Reisereportage. Kühl, der seit 1996 Russlandreferent des Regierenden Bürgermeisters von Berlin ist, gelingt es dabei, Sibirien und seine Menschen lebendig werden zu lassen und die Reise der beiden so ungleichen 'Helden' darüber hinaus für eine Auseinandersetzung mit den gegenwärtigen Verhältnissen in Russland zu nutzen.
Walter Brunhuber
rezensiert für den Borromäusverein.
Tote Tiere
Olaf Kühl
Rowohlt (2011)
284 S.
fest geb.