Polarschimmer
Die Autorin war Oberärztin an einem Universitätsklinikum, als sie sich beim Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung auf eine außergewöhnliche Stellenanzeige bewarb und sich damit einen Kindheitstraum erfüllte. Sie wurde ausgewählt,
als Ärztin die Leitung der deutschen Polarforschungsstation Neumayer III zu übernehmen, die jenseits des 70. Breitengrades im ewigen Eis des Südpols errichtet worden ist. Dort lebte und arbeitete sie zusammen mit acht weiteren Personen als Überwinterungsteam über ein Jahr lang zusammen. Während der siebenmonatigen Polarnacht war die Mannschaft dabei ganz auf sich allein gestellt und hätte selbst im Notfall aufgrund der klimatischen Verhältnisse nicht mit dem Flugzeug evakuiert werden können. Die kleine Gruppe bestand im Wesentlichen aus Wissenschaftlern, aber natürlich waren auch eine Ingenieurin und ein Koch dabei, um das Überleben zu sichern. Die Verfasserin schildert nicht nur die ungemein vielseitigen Aufgaben, die in dieser lebensfeindlichen Umwelt von den Forschern erledigt werden, sondern sie gewährt ebenso einen intensiven Einblick in das soziale Miteinander der bunt zusammengewürfelten Crew. Als besonderes Highlight jenseits der wissenschaftlichen Arbeit beschreibt sie die engagierte Teilnahme der Mannschaft an einem antarktischen Winterfilmfestival, das von den exklusiven Ideen der Beteiligten lebte. – Die ungewöhnliche Sicht hinter die Kulissen einer von der Außenwelt abgeschnittenen Forschungsstation wird in jeder Bücherei auf ein neugieriges Publikum stoßen!
Thomas Hübner
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Polarschimmer
Aurelia Hölzer
MALIK (2024)
318, [32] Seiten : Illustrationen (farbig), Karten
fest geb.