Jenseits von Schwarz
Die alleinerziehende Teilzeitpolizistin Edith "Eddie" Beelitz bekommt es auch im zweiten Teil der Trilogie mit dem Securitymitarbeiter Joseph "Zombie" Rheinhart zu tun. Bei seiner Schicht vor einer Suchtklinik wird er niedergeschlagen. Keiner weiß warum. Am nächsten Abend wird er wieder angegriffen. Diesmal tötet er die beiden Angreifer in Notwehr. Aber wer wird ihm bei seiner Vorgeschichte glauben? Eddie und ihr Vorgesetzter Adamkowitsch verfolgen zwei gegensätzliche Ermittlungsansätze. Verletzt lässt sich Zombie von seiner Schwester bei Eddie verarzten. Dabei kommen sich Eddie und Zombie sehr nahe. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, als sich Zombie zu "Ermittlungszwecken" in die Klinik einweisen lässt und damit gleichzeitig untertaucht. Eddie versucht, mit kleinsten Puzzlesteinchen seine Unschuld zu beweisen, ohne seine Tarnung auffliegen zu lassen. Nicht einfach, da auch ihr Chef in der Klinik ermittelt. Ihr Babysitter-Job bei Zombies Töchtern erleichtert die Ermittlungen auch nicht gerade. - Flebbe wechselt die Erzählperspektive zwischen Eddie und Zombie. In schnellen, teilweise lakonischen Sätzen wird die Handlung vorangetrieben, wobei auch die private Beziehung der beiden nicht außer Acht gelassen wird. Ein unfähiger Vorgesetzter, eine verständnisvolle Staatsanwältin, drei quirlige Töchter, eine hilfsbereite Schwester und eine undurchsichtige Klinikchefin lassen keine Langeweile aufkommen. Der zweite Band der Trilogie kann ohne Kenntnis des ersten gelesen werden, aber mit dem ersten (in BP/mp nicht bespr.) ist es noch besser. Ein rundherum gelungener, moderner Krimi, der sich selbst wohl nicht zu ernst nimmt.
Angela Hagen
rezensiert für den Borromäusverein.
Jenseits von Schwarz
Lucie Flebbe
Grafit-Verl. (2019)
Jenseits-Trilogie ; 2
317 S.
kt.