Nevena

Patricks Mutter Astrid ist nach langer Krankheit an Krebs gestorben. Durch diesen Schicksalsschlag werden Henner und sein 17-jähriger Sohn völlig aus der Bahn geworfen. Henner hat nicht nur seine Frau, sondern, wie er glaubt, auch seinen Sohn verloren, Nevena denn Patrick flüchtet sich seit dem Tod der Mutter zunehmend in die Parallelwelt eines Computerspiels (World of Warcraft). Hier lernt er Nevena, ein in der Realwelt angeblich in Belgrad wohnendes Mädchen kennen. Als sie eines Tages den Kontakt abrupt und ohne jede Begründung abbricht, vermutet Patrick, dass seine Spielpartnerin sich in Gefahr, zumindest in ernsten Schwierigkeiten befindet. Henner biete dem Sohn seine Hilfe an, auch in der Hoffnung, diesem dadurch wieder näherzukommen. Beide machen sich mit dem altersschwachen Wohnmobil Astrids auf die Suche nach dem Mädchen, wohl wissend, dass es sich bei Nevena womöglich nur um eine fiktive Spielfigur handelt. Ihre höchst ereignisreiche, mitunter gefahrvolle Suche führt sie in die noch immer vom Bürgerkrieg traumatisierten Städte und Länder des ehemaligen Jugoslawien. Am Ende hat ihre Suche Erfolg, wenn auch auf eine völlig unerwartete Weise, und auch Vater und Sohn finden wieder zueinander. - Der unterhaltsame, angenehm lesbare Roman vermag den Leser trotz einiger überflüssiger Nebenhandlungen zu fesseln. Insbesondere (jugendliche) Fans von Computerspielen dürften sich durch die authentische Beschreibung virtueller Cyberwelten angesprochen fühlen. Politisch Interessierten erschließt der nach eigenem Bekunden autobiografisch fundierte Roman mit seiner genau recherchierten Fiktion eine Region Europas, die noch längst nicht befriedet ist. Auch für Jugendliche zu empfehlen.

Nevena

Nevena

Burkhard Spinnen
Schöffling (2012)

378 S.
fest geb.

MedienNr.: 367927
ISBN 978-3-89561-044-8
9783895610448
ca. 19,95 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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