Raserei

Jonas und Vera kommen mit ihren fünfjährigen Zwillingen Mats und Enno nach einer Reise wieder in Berlin an. Kurz vor ihrer Wohnung rast ein SUV auf sie zu, erfasst Vera und Mats, die sterben. Radomir, der Fahrer, Rechtsanwalt und im Clanmilieu tätig, Raserei überlebt schwer verletzt. Ihre Leben ändern sich schlagartig. Abwechselnd aus Jonas' und Radomirs Sicht erzählt Sascha Reh eine rasante Geschichte, bei der die Kapitelzählung wie ein Countdown von 10 rückwärtsläuft. Radomir hegt keine Schuldgefühle, fürchtet nur um ein geplatztes Geschäft. Jonas kippt völlig aus dem gewohnten Leben, kommt auch mit der Erziehung seines Sohnes nicht mehr zurecht. Er beginnt einen privaten Rachefeldzug in den sozialen Medien, während Radomir versucht, seine Geschäftsbeziehungen wiederzubeleben. Im Lauf der Zeit kommt es zu wiederholten Begegnungen. Dem Wort "Raserei" kommt in diesem Roman zweifache Bedeutung zu: Die rasende Fahrt vor dem Unfall und Jonas' Raserei in seinem Schmerz. Letztlich endet die Geschichte gänzlich unerwartet. Denn es stellt sich heraus, dass Radomir in mehrfacher Weise nicht der ist, der er vorgibt zu sein. Ein spannender Roman, nicht nur Krimi, sondern auch ein Buch über das menschliche Leben und die Frage nach persönlicher Schuld.

Wilfried Funke

Wilfried Funke

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Raserei

Raserei

Sascha Reh
Schöffling & Co. (2022)

234 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 750529
ISBN 978-3-89561-084-4
9783895610844
ca. 22,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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