Das Landei
Aufgewachsen in einer Kleinstadt, ist Robert nach dem Studium in die Stadt geflüchtet und vermeidet möglichst jeden Kontakt zu Eltern und Freunden im "Kaff". Anfang 40 zieht er Bilanz und stellt fest, dass er zwar erfolgreich, aber nicht unbedingt glücklich ist. Es dauert einige Zeit, bis er seinen Weg gefunden hat, mit seinen Wurzeln versöhnt ist. Die Geschichte ist in lockerem, leichtem Ton geschrieben, nimmt fast jedes Klischee aufs Korn und arbeitet mit ausgeprägtem Vorurteilsdenken. Robert ist ein Werbemensch, goutiert nur hochglanzgepflegte Frauen und ist über deren tiefer gelegtes geistiges Niveau enttäuscht. Gabi, Ex-Schulkameradin, überzeugtes Landei, trägt ausgeleierte Schlüpfer und Achselbehaarung - und ist doch seine Seelenverwandte. Sebastian Blomberg schildert die Nöte des nicht mehr ganz so jungen Mannes amüsant, mit der gebotenen Distanz und einer unterschwelligen Ironie. Wer mit klischeehaften Schilderungen und Übertreibungen keine Probleme hat und den Roman mit einer gewissen Distanz hören kann, wird seine Freude an ihm haben. Das Hörbuch kann in allen Büchereien eingestellt werden.
Leoni Heister
rezensiert für den Borromäusverein.
Das Landei
Florian Beckerhoff. Gelesen von Sebastian Blomberg
Hörbuch Hamburg (2011)
4 CDs
CD