Das Seelenhaus

Im Jahr 1828 wird auf Island Natan Ketilsson erstochen, das Haus, in dem er lebte, brennt nieder. Als Mörder werden die Jugendlichen Fridrik Sigurdsson und Sigridur Gudmundsdottir sowie Agnes Magnúsdóttir angeklagt. Für alle steht recht schnell Das Seelenhaus fest, dass Agnes die treibende Kraft des Mordes war. Sie ist eine Frau, die selbstständig denken kann, bibelfest und wortgewandt ist. Alles Eigenschaften, die eine Frau zweifelhafter Herkunft nicht haben darf und sie damit außerhalb der Gesellschaft stellen. Die Bestätigung der Todesurteile muss in Dänemark eingeholt werden. Bis zu diesem Tag bleibt Agnes auf einem Hof, der von Margrét, Jon und den beiden Töchtern Steina und Lauga bewirtschaftet wird. Agnes wählt als geistlichen Beistand den jungen Pfarrvikar Thorvardur Jónson. Ihm erzählt sie ihre Geschichte, in der die Suche nach Anerkennung und Liebe, falscher Stolz und Hoffart eine große Rolle spielen. Sowohl der Vikar wie auch die Familie erkennen, dass Agnes nicht das Monster ist, für das sie gehalten wird. Erst jetzt am Ende ihres Lebensweges erhält sie die Anerkennung, doch ein Gnadengesuch stellt niemand und so wird das Urteil vollstreckt. Die nach einer wahren Begebenheit erzählte Geschichte beginnt langsam und wird auf zwei Ebenen erzählt. Tobias Kluckert mit seiner warmen, markanten Stimme spricht aus der Außensicht, hält die Fäden zusammen und nimmt den Hörer unmerklich mit in das Land im hohen Norden. Vera Teltz spricht die Szenen, die aus Agnes' Sicht berichten und malt das Bild einer Frau, die intelligent und damit dem Herrn des Hofes überlegen ist. Das beeindruckende Hörstück ist allen Büchereien zu empfehlen.

Leoni Heister

Leoni Heister

rezensiert für den Borromäusverein.

Das Seelenhaus

Das Seelenhaus

Hannah Kent. Gelesen von Tobias Kluckert ...
Hörbuch Hamburg (2014)

6 CD (ca. 465 Min.)
CD

MedienNr.: 578422
ISBN 978-3-89903-918-4
9783899039184
ca. 19,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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