Washington Square
Austin Sloper hat den Tod von Frau und Sohn nie verwunden, er liebt seine Tochter Catherine nicht und empfindet sie als naiv. Geblendet von seiner Überheblichkeit hält er die Schüchternheit seiner Tochter für Dummheit und ignoriert ihre Herzensgüte und Ehrlichkeit. Systematisch behindert der Vater die Entwicklung seiner Tochter und überlässt deren Erziehung seiner frustrierten, altjungfernen Schwester. Diese fördert jedoch die Beziehung ihrer erwachsenen Nichte zu Morris Townsend. Der mittellose Mann verfügt über Charme und Esprit und fasziniert Catherine Sloper. Doch ihr Vater misstraut Townsend und droht seine Tochter zu enterben, falls sie den "Windhund" heiraten sollte. Catherine fügt sich und bleibt auch in späteren Jahren alleine. Henry James zeichnet ein Bild der Gesellschaft des späten 19. Jahrhunderts, in der Frauen kein eigenes Urteilsvermögen zugestanden wurde. Ulrich Noethen erzählt die Rahmenhandlung, Ulrich Pleitgen, Meike Droste u.a. verleihen den einzelnen Charakteren eine sehr überzeugende Stimme. Das Hörbuch ist für alle Büchereien sehr zu empfehlen.
Leoni Heister
rezensiert für den Borromäusverein.
Washington Square
Henry James. Hörspiel mit: Meike Droste ... [Bearb.: Klaus Schmitz. Regie: Silke Hildebrandt]
Audiobuch (2016)
1 CD (ca. 75 Min.)
CD