Primo Levi
1986 steht Schriftsteller Primo Levi vor einer Turiner Schulklasse, um den anfangs desinteressierten Schülern von seiner Zeit als Widerstandskämpfer und Gefangener in Auschwitz zu berichten. Dabei empfindet er es als böse Schicksalswendung, als
Liebhaber von allen Zahlen bis an sein Lebensende die tätowierte Lagernummer tragen zu müssen. Als Resistance-Mitglied wäre Levi nach seiner Verhaftung sofort erschossen worden, weshalb er sich als Jude zu erkennen gab. In Rückblicken wird sein täglicher Überlebenskampf etwa durch das Beherrschen der deutschen Sprache oder die mühsame Suche nach Essen aufgerollt. Als Glücksfall bezeichnet der spätere Autor von „Ist das ein Mensch“ oder „Die Atempause“ die Versetzung in das Chemielabor des Lagers. - Die in einfachen, schraffierten Schwarz-Weiß-Zeichnungen gehaltene Biografie appelliert an Menschlichkeit, Widerstand und das stete Erinnern an die dunklen Punkte der Geschichte. Im Anhang werden als Ergänzung die Chronologie von Levis Leben und Biografien einiger Vertrauter aufgerollt. - Eine wichtige, eindringliche Lektüre für alle Bestände.
Gregor Ries
rezensiert für den Borromäusverein.

Primo Levi
Szenario: Matteo Mastragostino ; Illustrationen: Allessandro Ranghiasci ; Übersetzung: Georg Fingerlos
bahoe books (2023)
111 Seiten
fest geb.