Zin

Zins Familie ist arm, die Kinder können nicht die Schule besuchen, sondern müssen arbeiten gehen. Zin hat Glück: sein Vater vermittelt ihm Arbeit in einer Druckerei, wo er neben der Drucktechnik auch lernt, was die Buchstaben bedeuten. So bringt Zin er sich selbst das Lesen bei. Als ihm ein Flugblatt in die Hände gerät, erfasst er die Bedeutung von der Macht der Schrift. - Es ist die authentische Geschichte seines Vaters, an die der libanesische Autor und Illustrator in diesem Band erinnert. Sehr konzentriert wird die Linie der Erzählung verfolgt; die Kindheit in Armut wird in knappen Worten umrissen. Der Schock der Erkenntnis, die den Jungen befällt, ist umso prägnanter: jedes Wort zählt und hat die Macht, das Leben der Lesenden in andere Bahnen zu lenken. Mit derselben Präzision und Prägnanz untermalen die Bilder die Geschehnisse. Die in dunklen Tönen gehaltenen Mezzotinto-Blätter scheinen wie aus fernen Zeiten geborgen. Die ausdrucksvollen Porträts sprechen die Betrachter direkt an. Dem Vater wurde hiermit ein Denkmal gesetzt, wie allen, die der Kraft des Wortes vertrauen und denen sich, wie es im Abspann heißt, durch Worte die Welt vergrößert hat.

Dominique Moldehn

Dominique Moldehn

rezensiert für den Borromäusverein.

Zin

Zin

Hassan Zahreddine (Text und Illustration) ; aus dem Arabischen von Leila Chammaa
Baobab Books (2022)

[40] Seiten : farbig
fest geb.

MedienNr.: 608956
ISBN 978-3-907277-12-6
9783907277126
ca. 20,00 € Preis ohne Gewähr

Borromäus-Altersempfehlung: ab 6
Systematik: KK
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