Tagebuch aus Totemland
Der von den eingeborenen Indianern Kanadas 'Stolo' genannte Fluss entspringt in den Rocky Mountains, schlängelt sich durch die Küstengebirge British Columbias und mündet in Vancouver in den Pazifik. Das Buch "Die Menschen an meinem Ufer", das die
Geschichte des Indianervolkes der Skwah erzählt, war für Christian Hannig der Grund, diesem Fluss ins Landesinnere zu folgen, um dort den Nachfahren der Ureinwohner zu begegnen. Für die weißen Siedler war der Fluss der Weg in die Wildnis, hier verliefen die Pfade der Pelzhändler und Goldsucher. Hannig findet auf seiner Reise noch viele Hinweise auf diese vergangene Zeit und er erhält durch viele Begegnungen persönliche Einblicke in die oftmals wenig rühmliche Geschichte der Landnahme und Vertreibung der Indianer. Hannig beschreibt kuriose und lustige, traurige und zu Herzen gehende Erlebnisse, die er auf seiner mehr als 1.000 km langen Radreise erlebt und oftmals fotografisch dokumentiert hat. Es ist ihm wichtig, langsam zu reisen, damit das Auge Zeit für Details hat: "Erst sie machen ein Land zum Bilderbuch, mit Seiten voller Leben." Interessant für alle Leser, die sich für diese besondere Art des Reisens begeistern.
Ulrike Braeckevelt
rezensiert für den Borromäusverein.

Tagebuch aus Totemland
Christian Hannig
Donat Verlag (2011)
Erlebnis Radtouren
191 S.
kt.