Fast kein Land

Nordfriesland im Sommer 1939: Der 12-jährige Hannes wächst auf einem abgeschiedenen Hof nördlich von Husum auf. Die Gehöfte, die durch deutsche Diamantenschürfer in Südwestafrika gegründet worden waren, liegen in jeder Hinsicht am Ende der Welt. Fast kein Land Und Hannes genießt seine Kindheit wie jeder Junge: Er hört sich die abenteuerlichen Geschichten seines Freundes Ludwig an, der selber in Deutsch-Südwest war, streift durch die weite Landschaft der eingedeichten Köge. Doch dann wird er unmittelbar in die großen weltpolitischen Ereignisse hineingezogen: Auf dem einsamen Hof treffen sich am Vorabend des Krieges in einer Geheimkonferenz Hermann Göring und Vertreter der englischen Regierung. Es geht um nichts weniger als die Verhinderung des Krieges. Und dann wird sein Geburtstagsgeschenk, ein Taschenmesser, zum Unterpfand des Friedens, den man erhandeln will - und der letztendlich doch nicht erhalten bleibt. - Die Geschichte ist ebenso eindringlich wie spannend erzählt, historisch authentisch, in einem Stil, der bisweilen an den jungen Siegfried Lenz erinnert, in seiner Unmittelbarkeit, seiner geradezu norddeutschen, lakonischen Frische aber auch ganz eigen ist. Von Ocke Bandixen (gebürtiger Nordfriese, Literaturwissenschaftler und Hörfunkredakteur) wird man noch hören und hoffentlich bald wieder Neues lesen! Für alle Bestände sehr zu empfehlen.

Günter Bielemeier

Günter Bielemeier

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Fast kein Land

Fast kein Land

Ocke Bandixen
Osburg (2011)

174 S.
fest geb.

MedienNr.: 568104
ISBN 978-3-940731-60-9
9783940731609
ca. 17,95 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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