Alien
Ein Mädchen, etwa 12 Jahre alt, lebt mit ihrer Mutter und ihrer älteren Schwester in einer Reihenhaussiedlung. Sie ist einsam; ihre Kameradinnen sind albern und oberflächlich. Auch die Schwester ist auf der Suche nach einem Freund und die Mutter trägt immer noch schwer an der Trennung von ihrem Mann. Niemand bemerkt, dass die jüngere Tochter sich in eine Phantasiewelt flüchtet, in der ihr ein Außerirdischer Gesellschaft leistet. Hier wird eine bedrückende Story über den Abschied von der Kindheit und das Erwachsenwerden erzählt, breit aufgefächert in vielen kleinen, eng verwobenen Bildern. Diese ähneln ungelenken Bleistiftzeichnungen von Jugendlichen; es sind flache, Grau in Grau gehaltene Bildchen, die sich roh an das Innenleben der Figuren herantasten. Alle wünschen sich ein anderes Leben, alle stehen wie unter einem Fluch der Vergeblichkeit. Dieses Debüt der jungen Autorin bringt in beklemmender Weise die unerfüllten Sehnsüchte und den Fatalismus junger Menschen zum Ausdruck - Antihelden, die ihre Rolle in der Welt kaum finden werden.
Dominique Moldehn
rezensiert für den Borromäusverein.
Alien
Aisha Franz
Reprodukt (2011)
[o. P.] : überw. Ill.
kt.