Markttag

Am Markttag bricht der Teppichknüpfer Mendelmann allein in die Stadt auf, um seine Ware zu verkaufen. Verstört muss er feststellen, dass der Besitzer des Ladens, in dem er bislang die Mehrzahl seiner kunstvoll gefertigten Stücke abgesetzt hat, gewechselt Markttag hat und nun nur noch industriell gefertigte Massenware zählt. Auf der verzweifelten Suche nach Abnehmern gerät Mendelmann, dessen junge Frau zu Hause ihr erstes Kind erwartet, in eine existentielle Krise. - Zeichnerisch setzt Sturm seine im jüdischen Milieu Osteuropas zu Beginn des 20. Jh. angesiedelte Erzählung in oft sehr einfach gestaltete, ruhig wirkende Bildfolgen um. Auch die inneren Monologe Mendelmanns werden geschickt dargeboten, wobei sich seine zunehmende Existenzangst in einer düsteren Farbgebung und einer Fragmentierung in kleinformatige Bildsequenzen niederschlägt. Die grafische Umsetzung dieser Kurzgeschichte ist sehr gut gelungen. Eine in Text und Bild niveauvolle kleine Erzählung für gut sortierte Graphic Novel-Bestände.

Siegfried Schmidt

Siegfried Schmidt

rezensiert für den Borromäusverein.

Markttag

Markttag

James Sturm
Reprodukt (2011)

[o. P.] : überw. Ill. (farb.)
kt.

MedienNr.: 569851
ISBN 978-3-941099-71-5
9783941099715
ca. 20,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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