Die Spur des Elefanten
Zawadi lebt mit seiner Familie am Rande eines Nationalparks in Tansania. Das Leben im Busch wird vom Rhythmus der Natur, den Geräuschen im Busch, dem Lachen der Hyänen, dem Glanz der Sterne in der Nacht und den täglichen Aufgaben im Rahmen des Dorfes
und der Familie bestimmt. Detailliert beschreibt die Autorin die Arbeiten der Erwachsenen und der Kinder im Dorf, die Ängste und Hoffnungen von Müttern, Vätern, die verschiedenen Charaktere der Menschen und das enge Zusammenleben mit der Natur, den Jahreszeiten und den Tieren. Aber auch die Abhängigkeit vom Staat, seine Kontrolle über den Tierbestand im Nationalpark, die Versuche der Dorfbewohner, die Gesetze zu umgehen, um ihre Lebensverhältnisse zu verbessern, werden in die Geschichte eingebettet. Richtig spannend wird ein verbotener Ausflug der Jugendlichen in den Nationalpark, denn viele der Tiere sind für die Menschen gefährlich, aber noch gefährlicher können die Wilderer sein, denen sie auf die Spur kommen. - Einfühlsam und ohne überflüssige Worte schildert die Autorin, wie der Alltag im Busch für Jugendliche aussieht, wie die Menschen ihr Leben organisieren und all ihr Wissen zum Überleben brauchen. Ein schnell zu lesender Jugendroman, der aber nahegeht.
Lili Aignesberger
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Die Spur des Elefanten
Nasrin Siege
Razamba (2014)
162 S.
kt.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 10